erst einmal Dank an Jan Ruppert für die persönliche Betreuung beim Erstellen des Accounts.
Bevor wir in meinen ersten Beitrag einsteigen, möchte ich mich kurz vorstellen.
Seit meiner Kindheit bin ich ein Freund von Schienenbahnen und im speziellen der Straßenbahn in Frankfurt am Main.
Mein Interesse gilt insbesondere der Historischen Seite der Straßenbahn.
Ich weiß noch, dass ich als Kind heulte, als ich auf meiner Stammlinie 13 zum ersten mal DÜWAG Vierachser sah (L-Wagen) und die Zweiachser (K-Wagen) nach und nach verschwanden.
Mittlerweile zählt der L-Wagen zu den Museumsfahrzeugen. Den K-Wagen kann man in Frankfurt am Main noch in Form des "EbbelEx" genießen.
Seit ca. 3 Jahren habe ich wieder eine Modellbahn, der ich mich jetzt als Rentner ausgiebig widmen kann.
Das Thema Straßenbahn findet auf meiner Modellbahnanlage nur als "Standmodell" zwecks Präsentation meiner kleinen, bescheidenen Fahrzeugsammlung statt.
Da bei "Stummi" Straßenbahn eher ein Nischendasein hat, habe ich mich nun in einem "Echten Straßenbahnforum" angemeldet.
Ich bin nun nicht der große "Vorbildbahner", erlaubt ist was gefällt.
Was mir aber nicht gefällt ist, dass es kein gescheites Rillengleis gibt, bei dem die Räder auch auf den Laufflächen laufen.
Denn wenn sie nur auf den Spurkränzen laufen kann es u.U. zu Kontaktunterbrechungen kommen.
All die Systeme die es gab und gibt (Tillig, MBModel etc.) sind kein echtes Rillengleis, sondern "normales" Gleis bei dem zwischen die Schienen
eine Kunststoff Einlage eingefügt wird. Die "Rille" ist dann so breit, dass im "echten Leben" locker ein Autoreifen hinein passen würde und Unfallgefahr besteht.
Bei "Swedtram", oder dem Tramgleis von Hassler Profile oder dem neuen https://www.dtlw.org/neuheiten-herbst-2024, von Bernhard vorgestellten Gleissystem ist die Rille zwar schmal, aber nicht so tief, dass die Räder auf den Laufflächen laufen.
Schön wäre es doch auch, wenn man Rillenschienenprofile zur Gestaltung von straßenbündigen Werks oder Hafengleisen nutzen könnte und die Rille auch für nach NEM310 / NEM340, RP25 gefertigte Räder tief genug ist.

Für beides habe ich einen Lösungsansatz, den ich hier vorstellen möchte. Was noch fehlt, ist ein Profil mit ausreichend tiefer Rille.
Bis jetzt habe ich nur ein Angebot für ca. 18,- EUR / m ein solches Gleis fräsen zu lassen:
Ein solches Profil würde die Anforderungen erfüllen.
Fassen wir einmal zusammen, was bei der "offiziell" angeratenen Nutzung zu beachten ist, nachteilig sein kann:
1.Die Gleise und Weichen müssen selbst hergestellt werden, man sollte Löten können.
2.Die Alternative der Kunststoff Schwellen von "modellbahntechnik.at" ist nun nicht gerade preisgünstig, spart aber Zeit und Nerven.
3.Ob es auch für Weichen derartige Schwellen gibt konnte ich nicht ermitteln.
4.Das Eingipsen und die farbliche Gestaltung der Straßenoberfläche bringt es mit sich, dass auch die Gleise "etwas abbekommen", die Reinigung
gestaltet sich schwierig und das Ergebnis ist leider nun nicht 100%ig.
5.Das Profil ist auf RP25 Maße ausgelegt, ob es Tauschradsätze gibt, habe ich nicht ermittelt.
6.Lauffläche und Rillenkopf sind nicht gleich hoch, der Rillenkopf ist etwas höher, daher nicht zu 100% straßenbündig.
Wenn die Straßenoberfläche fertig gestellt ist, geht es ans Putzen der Gleise.
Das Ergebnis sah dann in meinem Fall so aus,- schön ist anders:



All dies ließ bei mir die Idee reifen mittels eines 3D Druckers Straßen Elemente zu drucken, die die Stärke des umgebenen 4 mm Ausgleichsmaterials, in meinem Fall aus 4 mm Styrodur / Trittschall Material bestehend, und Nuten, in die die Swedtram Gleise eingeklemmt werden.
Der Vorteil ist, die Straßenelemente werden verschraubt, ggf. gespachtelt, angemalt, BEVOR die eigentlichen Gleise verlegt werden.
Die Legierung der "Gleisstangen" lässt es zu, dass sie mit Hilfe eines Hammers auch in die Bögen "eingearbeitet" werden können, in die Geraden
werden sie einfach eingedrückt.

Straßenmodul im "Draft Druck" mit einer eingelassener Schiene



Maßskizze des Querschnitts.
Zur "Freude" der Anwohner begannen die Bauarbeiten mit dem herausreißen der alten Gleise,
wie es bei einer Grundsanierung der Fall ist. Ein SEV Bus war leider nicht möglich:

Altes Gleis raus

Die Trasse ist nun frei

Die feste Fahrbahn ist verlegt....

Die "Asphaltarbeiten" sind abgeschlossen.

Nun ist auch der "Deckasphalt" aufgetragen
Fahrdraht spannen und der Verkehr kann wieder rollen:


Eine weitere "Eigenart" ist, das wie bereits erwähnt die Lauffläche und der Rillenkopf unterschiedliche Höhen haben.
Dies scheint aber Vobildgerecht zu sein.
Auch die elektrische Verbindung an den Schienenstößen habe ich nicht ausgearbeitet, hier wäre es möglich, seitlich einen Draht anzulöten, da seitlich eine Rille verläuft. Oder in die Nut ein Stück dünnes Kupferband einlegen.
Die von mir entworfenen Straßenmodule lassen in zwischen den Gleisen recht viel Platz, dies aus dem Grund, dass in den Kurven die Fahrzeuge nicht die Mittelmasten touchieren.
Ich weiß durchaus, dass es auch anders geht,- die äußere Gerade ein Stückchen länger wie die Innere, so vergrößert sich der Abstand in der Kurve.
Auch habe ich bewusst kein Kopfsteinpflaster gewählt, da "meine Straße" im 21 Jh stattfindet und mittlerweile "Feste Fahrbahn" mit asphaltierter Oberfläche die Regel ist.
Dies zu konstruieren war mir für meine Zwecke zu aufwändig,- in Sachen CAD bin ich blutiger Anfänger.
Im Anhang die *.stl Dateien der Module.
Was meint ihr zu dem von mit oben erwähnten Rillenprofilgleis?
Würdet ihr ein solches Gleis nutzen wollen?
Was darf es kosten?
Kennt Jemand ein Unternehmen das ein solch kleines Profil fräsen würde?
Meine google Recherche brachte mich nur zu größeren Firmen, die Modellformteile fräsen.
Bei Weichen wäre natürlich das Geschick der Bastler gefragt, um sie in individueller Einzelfertigung herzustellen.
