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Citylink - Hersteller für H0-Modelle gefragt

Verfasst: Do 29. Aug 2024, 13:33
von Bahnfritz
Der Rahmenvertrag für die höchste Stückzahl an Stadtbahntriebwagen-Neubauten ist abgeschlossen worden. Das gab es noch nie.

Die Firma Stadler wird bis zu 504 Tram-Trains an das deutsch-österreichische Projektkonsortium liefern. Das Projektkonsortium besteht aus den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK), der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), der Saarbahn Netz, der Schiene Oberösterreich, dem Land Salzburg und dem Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb sowie Stadler.

Die ersten vier Fahrzeuge werden 2024 an die Saarbahn geliefert.

Vor diesem Hintergrund haben wir Modellbahner natürlich den Wunsch, dass sich der eine oder andere Hersteller diesem Vorbild annehmen wird und H0-Modelle auf den Markt bringen wird. Die Anzahl der möglichen Varianten ist sehr groß, das müsste doch für eine Serienproduktion verlockend sein.

Die Probleme um die Firma Halling lassen aus der Richtung natürlich wenig Hoffnung. Wer könnte dafür einspringen?

Gruß, Fritz

Re: Citylink - Hersteller für H0-Modelle gefragt

Verfasst: Do 29. Aug 2024, 22:40
von Hendi
Im letzten Halling-Update, in dem von einer fast abgeschlossenen Übernahme berichtet wird, fällt folgender Satz:
Die ersten Formneuheiten werden bereits vorbereitet.
Insofern wäre Halling nicht aus dem Rennen.
(Übrigens dürfte als Variante neben den VDV-Tram-Train-Fahrzeugen auch noch die bestellte vollelektrische Chemnitzer Ausführung hinzukommen. Zumindest sieht die Visualisierung für mich so aus, als würden sie mit der gleichen äußeren Formgebung geplant.)

Zu bedenken ist allerdings, dass Drehgestellwagen mit so langen Wagenteilen für Modellstraßenbahnverhältnisse große Bogenradien erfordern - allerdings hat das Halling auch nicht von der Umsetzung der in dieser Hinsicht praktisch gleich aufgebauten RegioCitadis oder auch Flexity Swift Göteborg M33 und ForCity Smart Artic X34 Trampere abgehalten.

Re: Citylink - Hersteller für H0-Modelle gefragt

Verfasst: Do 12. Sep 2024, 19:11
von Tramspotters
Hendi hat geschrieben: Do 29. Aug 2024, 22:40
Zu bedenken ist allerdings, dass Drehgestellwagen mit so langen Wagenteilen für Modellstraßenbahnverhältnisse große Bogenradien erfordern - allerdings hat das Halling auch nicht von der Umsetzung der in dieser Hinsicht praktisch gleich aufgebauten RegioCitadis oder auch Flexity Swift Göteborg M33 und ForCity Smart Artic X34 Trampere abgehalten.
Bei Halling ging man schon immer von einem Mindestradius R1 (ca. 356mm) aus.

Tschoe, Guido

Re: Citylink - Hersteller für H0-Modelle gefragt

Verfasst: So 15. Sep 2024, 13:07
von Rolf Hafke
Guten Tag,

gestattet einen Hinweis zu Zweisystem-Stadtbahn-Modellen:

1. das erste Modell vom Karlsruher Zweisystemer von ROCO war eine Neuentwicklung,
an der sich der Verkehrsbetrieb damals finanziell beteiligt hatte.
Da der Typ GT8-100M/2S(ystem) ein dreiteiliges Fahrzeug war, hat ROCO den Antrieb
(wie zuvor geschildert) im Mittelteil untergebracht - ging einfacher...).
Dass der Wagenkasten für anderen, mehrere B-Wagen-Versionen verwendbar wäre,
darüber hat man wohl nicht nachgedacht.
Auch kam erschwerend hinzu, dass es sich um transparente, bedruckte Gehäuse handelte,
mit vertieften Fugen für die Fenster- und Türgummis, schwarz gedruckt.

Diese Modelle fanden kaum Absatz (vielleicht lag es an der DB-Nummer?), so dass das
Modell zum 40.jährigen (?) Jubiläum stark reduziert angeboten wurde, ich meine unter 300,
damals wohl noch DM. Da flossen aber auch nicht alle ab,
so dass ein Münchner Händler diese letztendlich (konzentriert) mit 99 DM anbot.

2. Der Saarbrückener S1000 wurde im Rahmen des Kölner K4000-Projektes mit LH in Wien
projektiert (K4000 Köln, auch Ganzreklame "Kölner Zucker", Croydon CR4000 und S1000
mit geänderten Endteilen (Kopf, Bodengruppe etc.).
Hier lief die Produktionsmenge, inzwischen mit einer Erstproduktion 500 Stück) sehr gut
ab, Auftraggeber war u.a. Bombardier in Berlin.
Aufgrund starker nachfrage folgte gut 1/2 Jahr später eine Nachproduktion (ich meine
mit circa 350 Stück), und einige zeit danach nochmal gut 150 Stück - also ein markt für
1.000 Modelle (damals), wobei Bombardier etliche als Werbegeschenke genutzt hat.

3. B-Wagen, diverse Varianten (vom Kölner 2000er, über den 2100 bis 2300 damals):
Umfragen in diesem Forum hatten knapp 30 Vorbestellungen ergeben, in 7 (sieben!!)
Varianten ....
Halling wäre ja bereit gewesen, es sollten aber pro Variante Mindestmengen bestellt
werden (auch vorfinanziert werden), worüber ich nicht verfügte.

Beim B-Wagen gab es nach dem Utrecht-Modell (basierend auf B-Wagen Lizenz gebaut)
das Problem mit dem Mindestradius, ging nicht durch 30 cm ... - was zwar vorbildgerecht
war, aber nicht anlagengerecht 8da wurden 28 bzw. auch 25 cm gewünscht)!

Andere Hersteller, über Lemke bis hin zu ROCO, sahen in den Bedruckungsvarianten
KEINE Vorteile, eher Nachteile - und winkten ab.

[i]Anmerkung: Ich hatte ja vor 2000 den Kölner Altbau-Zweiachserzug in Auftrag gegeben,
250 Züge Tw + Bw, + 50 offene Bw, teils mit Antrieben, das waren damals an die 45.000 DM,
die wir uns gedrittelt haben (ich hatte für 1(/3 einen Kredit aufgenommen).
Der Abverkauf nahm rund VIER Jahre in Anspruch ....[/i]

4. Citylink von Stadler, ein interessantes Modell - auf den ersten Blick, "Nachfolger" des
Saarbrückener S1000 .... Als Niederflur-Modell sicherlich zunächst für Trammodeller -
für Modelleisenbahner (möglicherweise) weniger?

Gleiche Problematik wie unter 1 + 2, der Hersteller muss dahinter stehen, möglichst auch
noch ein Modellvertreiber/-hersteller wie bei den neuen Berliner S-Bahnzügen (im Gegensatz
zu den DT4-Modellen Hamburg mit nur einem Händler exklusiv). Vielleicht, oder hoffentlich
wird das was ....

Gut Glück
Rolf Hafke, TS: TramShop

PS: Es gibt Fahrzeug-Ausschreibungen, in denen gleich 500 Modelle (häufig auch motorisierte)
in HO beinhaltet sind, so beim DT5 U-Bahnzug Hamburg (VK-Modelle, kam aus China), ich kenne
mehrere solcher Ausschreibungen bzw. Lieferaufträge.
Bisher kamen diese Projekte nicht über die Planung hinaus, leider!

Re: Citylink - Hersteller für H0-Modelle gefragt

Verfasst: So 15. Sep 2024, 16:27
von Manfred A.
Rolf Hafke hat geschrieben: So 15. Sep 2024, 13:071. das erste Modell vom Karlsruher Zweisystemer von ROCO war eine Neuentwicklung,
an der sich der Verkehrsbetrieb damals finanziell beteiligt hatte.
Da der Typ GT8-100M/2S(ystem) ein dreiteiliges Fahrzeug war, hat ROCO den Antrieb
(wie zuvor geschildert) im Mittelteil untergebracht - ging einfacher...).
Dass der Wagenkasten für anderen, mehrere B-Wagen-Versionen verwendbar wäre,
darüber hat man wohl nicht nachgedacht.
Auch kam erschwerend hinzu, dass es sich um transparente, bedruckte Gehäuse handelte,
mit vertieften Fugen für die Fenster- und Türgummis, schwarz gedruckt.
Welche Varianten würden das sein, die da die Gehäuseteile 1:1 übernehmen hätten können? Hab mir per Google diverse B-Wagen angeschaut und da passen z. B. die Fensterbreite beim Gelenk oder das Fenster bei der Fahrerkabine nicht.
Rolf Hafke hat geschrieben: So 15. Sep 2024, 13:07Beim B-Wagen gab es nach dem Utrecht-Modell (basierend auf B-Wagen Lizenz gebaut)
das Problem mit dem Mindestradius, ging nicht durch 30 cm ... - was zwar vorbildgerecht
war, aber nicht anlagengerecht 8da wurden 28 bzw. auch 25 cm gewünscht)!
Ist das der Connexxion-Triewagen, welcher da gemeint ist?

LG, Manfred

Re: Citylink - Hersteller für H0-Modelle gefragt

Verfasst: Mo 16. Sep 2024, 11:39
von Rolf Hafke
Guten Tag,

da mit ROCO ist ja das Problem: transparentes Gehäuse (soweit so gut), wenn
da nicht die vertieften Rillen für die Fenstergummis (Fenster und Türen) wären !!!

Die Wagenkästen (sogar der Kopf) und der Drehzapfenabstand hätten auf fast den
Millimeter für B-Wagen gepasst.

Es ist bei rund 500 verkauften K4000 einem EINZIGEN Kunden aufgefallen,
dass der jeweilige Wagenkasten (mit Führerstand) etwas zu lang war,
da auch der Croydener CR4000 auf dem gleichen Gehäuse aufgebaut ist,
ist aber eine schmale Verkleidung zwischen den Fenstern länger.

Das Modell vom Utrechter Stadtbahnwagen ist mehrmals gefertigt worden,
am Portal mit Faltenbalgen wurde dabei nichts verändert,
ursprünglich Connexxion, danach meine ich zwei weitere Varianten.

Gruß
R o l f Hafke